Im Gegensatz zu "konventionellen" Interviews werden kontextuelle Interviews an dem Ort durchgeführt, an welcher der Benutzende mit dem interaktiven System interagiert. Dadurch bekommt der Interviewer (Usability-Experte) einen tieferen Eindruck, wie die Interaktion zwischen Mensch und Maschine vor sich geht - Vorgehen, Motivationen, Gewohnheiten, Tricks, Prozesse, Problemstellungen etc. werden "live" erschlossen.
Idealerweise übernimmt der Usability-Experte die Aufgabe eines Lehrling: Er beobachtet, denkt mit, macht sich Notizen und fragt wenn immer nötig nach. Vorgängig sollte man sich mit der Problemdomäne auseinandersetzen, d.h. ein Grundwissen aneignen, um nicht unnötige Fragen stellen zu müssen, die den eigentlich Arbeitsfluss hemmen.
Was dokumentiert wird / werden kann:
- Kurze Beschreibung der Teilnehmenden
- Nozizen zu den beobachtenden Arbeitsabläufen
- Skizzen vom Umfeld - beispielsweise Arbeitsplatz, Hilfsmittel die zusätzlich eingesetzt werden
- Kopien von Dokumenten die benötigt werden um einen Arbeitsablauf durchzuarbeiten
- Aufgetretene Fehler, Probleme und/oder Störungen
- Verbesserungsvorschläge und Bemerkungen der jeweiligen Teilnehmenden